Der Ausschuss möge beschließen:
Der TeBeL wird beauftragt:
- – auf mind. 30% aller öffentlichen Parkflächen der Gemeinde Lindlar, die er pflegt, Wildblumen bzw. -kräuter, die als Insektennahrung dienen, zu sähen und diese nur noch zwei bis drei Mal im Jahr zu mähen
– auf allen geeigneten Grünflächen (Verkehrssicherung, Erreichbarkeit für Fußgänger, …) der Gemeinde Lindlar, die er pflegt, Wildblumen bzw. -kräuter, die als Insektennahrung dienen, zu sähen und diese nur noch zwei bis drei Mal im Jahr zu mähen.
Die Verwaltung wird beauftragt, über ihre Informationskanäle (Presse, Mitteilungsblatt, Homepage, Facebook, …) über das Bienen- bzw. Insektensterben und die Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen, zu informieren.
Begründung:
Unsere Kulturlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Die Nutzung unserer Umwelt ist in jeder Hinsicht intensiver geworden. So wurde die Landschaft mittlerweile fast blütenlos. Getreide und Mähflächen sind fast reine Monokulturen geworden.
Wildkräuter und Wildblumen werden bekämpft (z.B. mit Glyphosat) und sind nur noch selten zu finden. Diese Entwicklung ist jedoch mit verheerenden Folgen für unsere Insekten verbunden, deren Nahrungsangebot somit weitestgehend vernichtet wird. Die Folge ist, dass viele Insektenarten wie z.B. Schmetterlinge, Käfer, Grashüpfer, und nicht zuletzt Wild- und Honigbienen vom Aussterben bedroht sind. Insekten sind jedoch für einen intakten ökologischen Kreislauf von enormer Bedeutung. Insektenbestäubung erhöht nicht nur den Ertrag der Kulturpflanzen, sondern ist auch essentiell für die Erhaltung unserer Wildflora. Diese wiederum ist die Lebensgrundlage vieler anderer Kleinstlebewesen, welche den Insektenfressern als Nahrung dienen.
Die jüngsten Ergebnisse wissenschaftlicher Studien haben einen besorgniserregenden Rückgang von Insektenarten belegt. Angesichts des in diesen Studien belegten dramatischen Rückgangs der Insektenpopulationen in den letzten 25 Jahren von bis zu 80% und des daraus resultierenden Rückgangs der Vogelbrutpaare als Folge davon um 60% gewinnt die Wiederherstellung von Biotopen mit einem Insektennahrungsangebot ständig an Bedeutung. Ganz aktuell sind als weitere Folge des Insektenschwundes die Igel in die Vorwarnstufe der „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Arten aufgenommen worden.
Unternehmen, Verwaltungen auf allen Ebenen, die Bürger, Land- und Forstwirte usw. sind gefordert, alles zu unterlassen was die Natur schädigt und alles mögliche zu tun, um deren Zustand zu verbessern.
Ein zusätzlicher Vorteil der Umstellung auf Wildkräuter ist übrigens eine Einsparung bei der Grünflächenpflege, denn Wildkräuter müssen lediglich 2 – 3 mal im Jahr gemäht werden. Der gewonnene wertige Schnitt findet in Kompostierungsanlagen eine nachhaltige Verwertung.