Die Ratsfraktion der Lindlarer Grünen wendet sich entschieden gegen die geplante Nutzung des unter Naturschutz stehenden Dolomitsteinbruchs in Linde als Erddeponie. Dazu fordern sie in ihrem Antrag zur nächsten Sitzung des Umweltausschusses einen detaillierten Sachstandsbericht und das eindeutige Votum des Gemeinderates gegen den Antrag eines Tiefbauunternehmers aus der Region.
Dieser hat das Zuschütten des ökologisch, geologisch und regionalgeschichtlich wertvollen Steinbruchs mit mind. 250.000 m^3 Erde beantragt. „Das kommt auf keinen Fall in Frage! Der Steinbruch ist schließlich nicht ohne Grund Naturschutzgebiet.“, empörte sich Fraktionssprecher Achim Gebert auf der Sitzung seiner Fraktion.
Bereits seit den 80er Jahren ist der Dolomitsteinbruch wegen seiner Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft als Schutzgebiet ausgewiesen und bietet insbesondere seltenen, gefährdeten Insektenarten einen zu bewahrenden Lebensraum. Auch geologisch ist das 350 Millionen Jahre alte Korallenriff u.a. wegen des so genannten schwarzen „Bergischen Marmors“ von großer Bedeutung.
Auch ist der Linder Bevölkerung nicht zuzumuten, dass sich in den nächsten 12 Jahren täglich eine Karawane von Schwerlastern durch den Ort zieht. Weder der Ortskern noch die Straßen zum alten Steinbruch sind für diese Belastung ausgelegt.
„Statt sich mit diesem umwelt-frevlerischen Antrag näher zu befassen, sollte die Gemeinde lieber dafür sorgen, dass die illegal im Steinbruch abgekippten Straßenbauabfälle entsorgt werden und die Gemeinde ihrer Pflicht, die alten Gebäude abzureißen und diverse Pflanzungen vorzunehmen erfüllt, die sie im Zusammenhang mit dem 4. Bauabschnitt des Industriegebiets Klause eingegangen ist!“, so der Tenor auf der Fraktionssitzung.