Gemeinsam mit SPD und FDP haben die Lindlarer GRÜNEN ein Konzept für die Erweiterung des IP Klause vorgelegt. Es soll bedeutend kleiner, nachhaltig und möglichst klimaneutral werden.
Seit Langem wird über die Erweiterung des Industriegebiets Klause (Klause V) diskutiert. Nach den ursprünglichen Vorschlägen, die von der CDU voll unterstützt worden sind, sollten 33 Hektar Natur, hauptsächlich Wald, zerstört werden, um Gewerbeflächen zu schaffen. Dies ist auf heftige Kritik u.a. von Umweltschützern und Anwohnern gestoßen. FDP, SPD und GRÜNE standen dem Gebiet in dieser Ausprägung immer ablehnend gegenüber und waren froh, dass die CDU es nicht geschafft hat, das Gebiet noch vor der Kommunalwahl im September 2020 zu verabschieden.
Gemeinsam habe sie nun einen Kompromissvorschlag erarbeitet, der ihrer Meinung nach den Interessen von Bürger*innen, Wirtschaft und vor allem Umwelt und Klima gleichermaßen gerecht wird.
Das Gebiet soll mit ca. 13 Hektar bedeutend kleiner ausfallen und durch Ausgleichsmaßnahmen und Auflagen für die das Gebiet entwickelnde BGW GmbH und die sich ansiedelnden Firmen nachhaltig und möglichst klimaneutral werden.
Inhalte des Konzepts sind u.a.:
Es soll doppelt soviel naturnaher Wald an anderer Stelle (möglichst in Lindlar) geschaffen werden, wie Waldfläche in Klause vernichtet wird.
Die BGW GmbH und die Firmen sollen den Klimaschaden, der durch die Herrichtung des Geländes und die Errichtung der Straßen und Firmenanlagen entstehen, an einen Lindlarer Klimafonds finanziell ausgleichen. Aus diesem Fonds werden dann Klimaschutzmaßnahmen finanziert.
Die Firmen werden verpflichtet, auf ihrem Gelände im Rahmen der Möglichkeiten regenerative Energie zu erzeugen und ihren Bedarf an elektrischer Energie über zertifizierten Ökostrom zu decken.
Die Firmen sollen nach einem Kriterienkatalog ausgewählt werden, im dem der ökologische Fußabdruck und der Nutzen für Lindlar ein sehr hohes Gewicht haben.
Der ökologisch besonders wertvolle Steinbruch im Gebiet wird belassen.
Es wird ein zentrales Parkhaus gebaut, wo die Mitarbeiter*innen der Firmen parken. So können Parkflächen auf den jeweiligen Firmengeländen entfallen und Flächen besser genutzt werden.
„Klause komplett zu verhindern, ist unrealistisch. Also war unser Anliegen seitdem die CDU die absolute Mehrheit in Lindlar verloren hatte, das Beste für Menschen und Umwelt in Lindlar und das Klima herauszuholen. Das ist uns gelungen. Mit dem wegweisenden Konzept können wir zeigen, dass wirtschaftliche Entwicklung und Umwelt- und Klimaschutz zusammen funktionieren und Modell für andere sein. Dadurch dass doppelt soviel Wald entsteht wie Waldflächen in Klause verloren gehen, ist Klause 5 für Klima und Wirtschaft langfristig eine win-win-Situation,“, so Patrick Heuwes, grüner Fraktionssprecher, überzeugt.