GRÜNE bezeichnen die beschlossenen Vergabekriterien für das Baugebiet „An der Jugendherberge“ als klima- und familienfreundlich und fair.
Eine Mehrheit aus SPD, FDP und GRÜNEN hat gegen die Stimmen von CDU und Bürgermeister beschlossen, die Vergabekriterien für Baugrundstücke in Lindlar in modifizierter Form auch für das geplante Baugebiet „An der Jugendherberge“ anzuwenden.
Die Vergabekriterien für Baugrundstücke in Lindlar sehen ein Punktesystem vor. Punkte gibt es u.a. für die Anzahl der Menschen, insbesondere der Kinder, die dort wohnen werden, die Herkunft aus Lindlar, ehrenamtliches Engagement und einen kurzen Weg zur Arbeit. Bevorzugt werden also kinderreiche, Lindlarer Familien, die in der Region arbeiten. Diese Kriterien wurden einstimmig (also auch von Bürgermeister und CDU) beschlossen.
Nach dem Willen von CDU und Bürgermeister sollen die Kriterien aber nicht für das geplante Baugebiet „An der Jugendherberge“ gelten, sondern eine seit einigen Jahren geführte Interessentenliste. Auf diese konnten Bürger*innen, die, über welche Kanäle auch immer, frühzeitig von den Planungen erfahren hatten, sich setzen lassen. Die ersten 57 (soviel Grundstücke hätte die gemeindeeigene BGW GmbH vergeben können) auf der Liste, konnten sich also bisher Hoffnungen auf ein Grundstück machen. Andere Kriterien, wie Herkunft, Kinder oder auch, ob man für die Eigennutzung oder als Kapitalanlage bauen möchte, spielten keine Rolle. Das halten die GRÜNEN nicht für fair.
Deshalb haben sich SPD, FDP und GRÜNE auf einen Kompromiss geeinigt. Beim Bewerbungsverfahren erhalten die 57 bewerbenden Personen mit der höchsten Platzierung auf der alten Liste einen Bonus von 50% auf ihre Punktzahl. Damit ist es möglich, sowohl die Hoffnungen der Menschen, die auf der Liste stehen zu erfüllen, als auch eine Vergabe öffentlicher Erschließungen nach öffentlichen Kriterien vorzunehmen.
Der Kompromiss bedeutet: Lindlarer Familien mit Kindern, die auf der Liste weit oben stehen, werden über den Bonus fast sicher ein Grundstück erhalten, das kinderlose Ehepaar aus der Rheinschiene, das vielleicht weit oben auf der Liste steht, eher nicht.
„Wenn die CDU jetzt von Vertrauensbruch spricht, dann kann ich nur sagen, die Lindlarer Familien können uns GRÜNEN vertrauen, dass wir eine familienfreundliche, fairer Politik machen für alle und uns auch bei Gegenwind nicht scheuen, Fehler und Unfairness der früheren CDU-Ratsmehrheit zu korrigieren.“, so Fraktionssprecher Patrick Heuwes überzeugt.