In einem Brief an die die Erweiterung des IP Klause planende BGW haben wir unsere Vorstellungen dargestellt. Hier der Brief im Wortlaut:
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der letzten Sitzung des Aufsichtsrats wurde beschlossen, dass mehrere Varianten der Erweiterung des IP Klause erarbeitet werden sollen.
Dazu hat Frau Ahlers in der folgenden Ratssitzung erklärt, dass in die Planungen die Vorstellungen der Fraktionen einfließen sollen. Uns ist noch nicht klar, wie sich die z.T. doch sehr unterschiedlichen Vorstellungen der verschiedenen Fraktionen gemeinsam in den Varianten widerspiegeln können, vertrauen aber darauf, dass die Geschäftsführung ihre selbst gestellten Ziele erreichen wird.
Damit unsere Vorstellungen eingearbeitet werden können, möchten wir Ihnen diese noch einmal zusammenfassen und konkretisieren:
1. Firmen, die sich erweitern möchten, sollen ihr Vorhaben öffentlich präsentieren und konkrete Aussagen zu, zu sichernden Arbeitsplätzen, geplanten neuen Arbeitsplätzen, Auswirkungen der Investition und des Betriebes auf Umwelt und Klima, Nutzen für Lindlar und weiteren vom Rat der Gemeinde festzulegenden Aspekten zu machen.
2. Es werden dann in einem transparenten Verfahren, die Firmen bestimmt, die die Gemeinde Lindlar bei ihren Erweiterungsbemühungen unterstützen möchte. Danach wird mit jeder Firma nach Möglichkeiten gesucht, sich auf dem bisherigen Gelände, z.B. durch Aufstockung der Gebäude, durch Verdichtung, Verkleinerung der KFZ-Parkflächen oder durch Homeoffice, zu erweitern. Ist dies nicht erfolgreich, wird nach bestehenden Flächen in der Gemeinde gesucht, die geeignet wären. Da bieten sich insbesondere Flächen von Firmen an, die ins IP Klause umziehen möchten und deshalb frei werden.
3. Ist dieses Verfahren abgeschlossen, ergibt sich ein Flächenbedarf, der die Höchstgrenze der Erweiterungsfläche des IP Klause bildet. Dabei ist eine Vernichtung von mehr als 5 Hektar Wald nicht akzeptabel.
4. Die dann überschaubare Erweiterung ist komplett klimaneutral und flächeneffizient zu gestalten. Das bedeutet u.a.:
- Die CO2-Emissionen durch die Erschließung ist über Klimaschutzzertifikate durch die BGW GmbH auszugleichen. Der CO2-Ausstoß der Investitionen ist über Klimaschutzzertifikate durch die jeweiligen Firmen auszugleichen.
- Der Energiebedarf der Firmen ist regenerativ durch die Firmen selber zu produzieren oder durch Beteiligung an Anlage zur Produktion von regenerativer Energie zu gewährleisten. Andere negative Klimaauswirkungen des Betriebs sind durch Klimaschutzzertifikate durch die jeweiligen Firmen auszugleichen.
- Der Verlust an klimafreundlichen Leistungen durch den Wegfall an Waldfläche ist durch Schaffung oder Aufwertung hinsichtlich Klimaschutz von Wäldflächen in Lindlar doppelt auszugleichen. Somit wäre die Erweiterung von Klause langfristig auch positiv für das Klima. (Derzeit zur Aufforstung anstehende Teile des Waldes sind selbstverständlich mit ihrem CO2-Speicherpotential nach erfolgreicher Aufforstung zu berücksichtigen.)
- Die Planung und die Vorgaben an die Firmen haben so zu erfolgen, dass die vorhandene Fläche optimal ausgenutzt wird. So sind große Frei- und Parkflächen zu vermeiden und Multifunktionshallen für kleine Firmen vorzusehen.
Wir fordern des Weiteren, im Vorfeld der Erarbeitung der neuen Varianten eine Bürgerbeteiligung durchzuführen, um auch die Vorstellungen der BürgerINNEN berücksichtigen zu können.