Seit vielen Monaten begleitet die Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Rat der Gemeinde Lindlar kritisch das Projekt „:metabolon“ auf der Leppedeponie. Dieses Konzept, das eine bürger- und industrienahe Nachsorge der Deponie garantieren soll, ist an vielen Stellen fragwürdig. Anfreunden können wir uns mit der möglichen Einrichtung eines Lehr- und Ausbildungsortes zum Thema Müllverwertung. Große Schwierigkeiten bereitet uns der 354m hohe Müllberg, der mit schwarzer Folie bedeckt und schon von weitem als Schandfleck in der hügligen Landschaft erkennbar ist. Um den Füllprozess zu beschleunigen wurden vor Kurzem, gegen unsere Stimmen, extra die Deponieklassen erweitert um in noch kürzerer Zeit noch mehr Rostasche abzukippen. Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hat immer wieder eine Rekultivierung des Gesamtgebietes nach der Schließung der Leppedeponie gefordert. Nach gültigem Planfeststellungsbeschluss besteht eine Verpflichtung zu einer standortgerechten Aufforstung der gesamten Deponiefläche. Folglich muss die Modellierung des Müllberges in einer angepassten Art und Weise stattfinden, so dass eine Rekultivierung zeitnah und nicht erst in 20-30 Jahren, möglich ist. Die schwarze Folie bewirkt zusätzlich eine Veränderung des lokalen Klimas: größere Temperaturschwankungen durch Aufheizen der Folie, zunehmende Luftfeuchtigkeit und verstärkter Wind sind hier beispielhaft zu nennen.
Weiterhin bedenklich sind die Risiken, die durch ein Gutachten des BAV aufgezeigt werden. Hierzu zählen beispielsweise, die unkontrollierte Gasansammlumg und deren mögliches explosives Austreten an Rissen in der Folie und die bereits nachgewiesenen Beschädigungen der ableitenden Gasrohre durch das Gewicht der Rostasche.
Kritisch sehen wir auch, dass im Rahmen der touristischen Nachfolgenutzung kein schlüssiges Verkehrskonzept für die Ortsteile Remshagen, Horpe und Eichholz vorliegt, das die Bürger vor erhöhtem Verkehrslärm schützt. Zur Errichtung von neuen Parkplätzen werden zusätzliche Grünflächen benötigt. Dieser weiteren Versiegelung von Flächen werden wir nicht zustimmen.
Wir begrüßen zwar die Aufstellung eines B-Planes für die Leppedonie, haben aber weder dem geforderten Freibrief, der die Errichtung von „sonstigen Anlagen zur Behandlung, Entsorgung und Verwertung von Abfällen“ vorsieht, zugestimmt, noch der beantragten Laufzeitverlängerung um weitere 10 Jahre. Jetzt muss endgültig Schluss sein, eine Nachsorge gewährleistet und eine Rekultivierung garantiert werden.
Interessantes zum Thema finden Sie auch auf der Seite der „Initiative Schwarzer Müllberg“: www.remshagen-ev.de.