Man sollte niemandem etwas unterstellen, deshalb möchten wir Ihnen die Bewertung der Vorgänge rund um das Aus der Hauptschule selber überlassen:
Ende März, zum Ende des Anmeldezeitpunkts, hatte die Hauptschule 7 statt der erforderlichen 18 und der im Schulentwicklungsplan prognostizierten 30 Anmeldungen. D.h. es war klar, dass die Bildung einer Eingangsklasse und damit der Fortbestand der Hauptschule gefährdet war. Trotzdem wird die Sitzung des zuständigen Schulausschusses, in dem die bedrohlichen Anmeldezahlen bekannt worden wären, auf den 15.05. verschoben. Beschlossen wurde dies durch die Verwaltung, Bürgermeister Dr. Ludwig (CDU) und die Ausschussvorsitzende Elisabeth Broich (CDU).
Der auf den 15.05. verschobene Schulausschuss, in dem die bedrohlichen Anmeldezahlen bekannt würden, wird dann später ganz abgesagt. Wieder durch Frau Broich (CDU) und Dr. Ludwig (CDU). Es wird kurzfristig zum 6.05. der nicht-öffentliche Arbeitskreis für Schulentwicklung zum Thema „Anmeldezahlen an Lindlarer Schulen“ eingeladen.
Bis 5.05. waren weiterhin nicht die erforderlichen 18 Anmeldungen zusammen und die Verwaltung stellte einen Antrag an die Bezirksregierung, ausnahmsweise eine Klasse mit weniger Schülern bilden zu dürfen. Die Politik und die Öffentlichkeit wird weiterhin nicht über die bedrohliche Situation informiert.
Auf Aufforderung durch die GRÜNEN verschickte die Verwaltung am 5.05., nachdem der Antrag an die Bezirksregierung bereits gestellt worden ist, die nicht-öffentliche Information an die Arbeitskreismitglieder, dass die Hauptschule zuwenig Anmeldungen hat. Noch am selben Tag beantragten die GRÜNEN, das Thema im Hauptausschuss am 21.05. öffentlich zu diskutieren.
Erst nachdem klar war, dass das Thema durch den Antrag der GRÜNEN öffentlich werden würde, ging Bürgermeister Dr. Ludwig (CDU) an die Öffentlichkeit.
So jetzt entscheiden Sie selber:
Warum diese Geheimniskrämerei? Warum sollte der zuständige Ausschuss nicht über das drohende Aus der Hauptschule diskutieren und unverzüglich weitere Schritte einleiten? Welches Thema könnte wichtiger sein, als darüber zu diskutieren, wie weiterhin alle Abschlüsse in Lindlar möglich sein können? So hat Lindlar rund zwei wertvolle Monate verloren.
Im Wahlprogramm der CDU-Lindlar steht als zentrale bildungspolitische Aussage „Erhalt des 3-gliedrigen Schulsystems“. Es wäre für die CDU sicherlich von Vorteil gewesen, wenn die Information, dass dies in Lindlar nicht mehr möglich sein wird, erst nach der Wahl bekannt geworden wäre.