Sind viele Menschen gegen die Rodung des Waldes für Klause V?
Ja, die Mehrheit der Lindlarer Bürger hat sich bei der ersten Zukunftskonferenz für weniger Wachstum und Erhalt der Natur und des dörflich und ländlichen Charakters der Gemeinde ausgesprochen
Weit 2.500 Menschen haben sich per Unterschrift für den Erhalt des Waldes ausgesprochen. Initiator der Unterschriftensammlung ist die Interkommunale Interessengemeinschaft zum Erhalt des Waldgebiets Klause V.
Von einer breiten Bewegung für Klause V in der jetzigen Form mit Unterschriftensammlung u.ä. ist bisher nichts zu spüren.
Wird der Wald an anderer Stelle neu entstehen?
Nein! Es wird kein neuer Wald für Klause V gepflanzt. Zwar gibt es seit einigen Jahren Maßnahmen wie ökologische Aufwertungen von Flächen oder kleinere Aufforstungen in anderen Teilen von Lindlar, die jetzt als Ausgleich angerechnet werden sollen.
Aber für ein natürlich im Laufe vieler Jahre gewachsenes Ökosystem kann es keinen Ersatz geben, es wird vollständig zerstört.
Werden viele Arbeitsplätze entstehen?
Ein Großteil der interessierten Firmen sind kleine Lindlarer Firmen, die nur einen neuen Standort suchen. Diese werden wohl nur sehr wenige neue Arbeitsplätze schaffen. Das hat sich bei der letzten Erweiterung auch gezeigt.
Es soll eine riesige Fläche von 80.000 qm von der Firma Holz Richter gekauft werden. Diese hat jetzt in der Presse verkündet, dass sie derzeit gar keine Erweiterungspläne hat und somit auch erstmal keine neuen Arbeitsplätze entstehen werden.
Muss der Wald gerodet werden, um neue Gewerbeflächen für Firmen zu schaffen, die sonst vielleicht abwandern würden?
Nein. Mehr als 20 Prozent der Erweiterungsfläche ist nicht bewaldet und könnte ohne Zerstörung von wertvollem Wald genutzt werden.
Gibt es alternative Standorte für Firmen?
Ja. Viele Interessenten benötigen 2000 qm oder weniger Fläche. Diese brauchen somit kein großes Gewerbegebiet, sondern können sich auch auf kleineren bestehenden oder neuen Flächen ansiedeln.
Läuft das Verfahren „sauber“ und bürgerfreundlich?
Der Großteil der Anregungen und Einwendungen der BürgerINNEN wurden bisher nicht aufgenommen bzw. einfach abgelehnt. Auch wurde eine Bürgerbefragung zu Klause V von CDU und Bürgermeister verhindert.
Der NABU hat dem Umweltgutachter bereits mehrfach nachgewiesen, dass er bedrohte Tierarten nicht berücksichtigt hat. Deshalb musste aktuell das ursprünglich geplante Verfahren geändert werden, um weitere Untersuchungen vorzunehmen.
Wir fragen uns: Ist ein Gutachter noch vertrauenswürdig, dem ehrenamtliche Umweltschützer mit wenig Aufwand Mängel nachweisen können, die dazu führen, dass nachuntersucht werden muss?
Wird auf Natur, Umwelt und Klima Rücksicht genommen?
Nein, zumindest nicht in genügendem Maße.
Die bestehende Planung ist die selbe, wie bereits vor Jahrzehnten angedacht, obwohl damals z.B. die Bedeutung von Wäldern für das Klima nicht so bekannt war wie heute. Auch sollen ökologisch wertvolle Waldflächen in Klause vernichtet werden und dagegen weniger wertvolle Grünflächen und Waldflächen erhalten bleiben anstatt genau anders herum. Es zählen nur die Belange der Wirtschaft und nicht von Natur und Klima.
Würde man die Belange von Umwelt und Natur ernst nehmen, hätte man wohl kaum ein veraltetes und mangelhaftes Umweltgutachten vorgelegt.