Führende Mitglieder der Bürgerinitiative zur Rettung des Klauser Walds (wg. dem Industriegebiets Klause V) und die Fraktionsspitzen von SPD, FDP und GRÜNEN in Lindlar haben sich zu einem Gespräch über das neue Konzept eines nachhaltigen Gewerbegebiets in Klause V, das die drei Fraktionen entwickelt haben, getroffen.
Schnell war klar, die Mitglieder der Bürgerinitiative würden das Gebiet gerne weiterhin komplett verhindern, sehen aber in dem Konzept des nachhaltigen und bedeutend kleineren Gewerbegebiets einen guten Kompromissvorschlag, auf Basis dessen man nun in der kommenden Bürgerbeteiligung weiter diskutieren könne.
„Klause V ist auch in seiner aktuellen, verkleinerten Planung ein schwerer Eingriff in die Natur, der nur zu rechtfertigen ist, wenn umfängliche Naturschutz- und Klimaschutzmaßnahmen und Auflagen für die Unternehmen vereinbart werden. Deshalb haben wir mit SPD und FDP zusammen ein Konzept für ein nachhaltiges Gewerbegebiet entwickelt, dass u.a. doppelt soviel neu geschaffene, naturnahe Waldflächen vorsieht wie vernichtet werden. Wir freuen uns sehr, dass dieses Konzept bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative positiv aufgenommen worden ist“, so Fraktionssprecher Patrick Heuwes.
Gemeinsam hatten SPD, FDP und GRÜNE einen Kompromissvorschlag erarbeitet, der ihrer Meinung nach den Interessen von Bürger*innen, Wirtschaft und vor allem Umwelt und Klima gleichermaßen gerecht wird.
Das Gebiet soll mit ca. 13 Hektar bedeutend kleiner ausfallen und durch Ausgleichsmaßnahmen und Auflagen für die das Gebiet entwickelnde BGW GmbH und die sich ansiedelnden Firmen nachhaltig und möglichst klimaneutral werden.
Inhalte des Konzepts sind u.a.:
Es soll doppelt soviel naturnaher Wald an anderer Stelle (möglichst in Lindlar) geschaffen werden, wie Waldfläche in Klause vernichtet wird.
Die BGW GmbH und die Firmen sollen den Klimaschaden, der durch die Herrichtung des Geländes und die Errichtung der Straßen und Firmenanlagen entstehen, an einen Lindlarer Klimafonds finanziell ausgleichen. Aus diesem Fonds werden dann Klimaschutzmaßnahmen finanziert.
Die Firmen werden verpflichtet, auf ihrem Gelände im Rahmen der Möglichkeiten regenerative Energie zu erzeugen und ihren Bedarf an elektrischer Energie über zertifizierten Ökostrom zu decken.
Die Firmen sollen nach einem Kriterienkatalog ausgewählt werden, im dem der ökologische Fußabdruck und der Nutzen für Lindlar ein sehr hohes Gewicht haben.
Der ökologisch besonders wertvolle Steinbruch im Gebiet wird belassen.
Es wird ein zentrales Parkhaus gebaut, wo die Mitarbeiter*innen der Firmen parken. So können Parkflächen auf den jeweiligen Firmengeländen entfallen und Flächen besser genutzt werden.